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Neu vs. Refurbished: die Umweltauswirkungen der Technologieindustrie.

Aktualisiert am 28. Juni 2023

Die Produktion und die Entsorgung unserer Smartphones, Computer und anderer technologischer Juwelen am Ende ihrer Lebensdauer haben eine sehr starke Auswirkung auf die Umwelt, die tendenziell etwas in Vergessenheit gerät. Die Hälfte der Kohlenstoffemissionen aus dem digitalen Sektor (4% der weltweiten Emissionen) stammen aus der Produktion dieser Geräte. Die Wiederaufbereitung ist zwar keine perfekte Lösung, trägt aber dazu bei, ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Wir erzählen dir hier alles darüber.

Seltene Erden, Goldminen, Kunststoffe. Herstellung von Technikprodukten und ihre Umweltauswirkungen.

Computer- und Smartphone-Fabriken sind Großverbraucher von Gold, Silber und vielen Arten von Metallen und seltenen Erden. Der Abbau dieser Mineralien, die für die Herstellung der Komponenten unserer Geräte unerlässlich sind, hat extrem starke Auswirkungen auf die Umwelt und die Ökosysteme, ganz zu schweigen von den oft katastrophalen menschlichen Bedingungen, unter denen die Bergwerke arbeiten.

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Die Bayan'obo-Lagerstätte in der Mongolei (oben) liefert seit 2005 45% der seltenen Erden der Welt (Bildquelle).

In einem Smartphone befinden sich durchschnittlich 130 Gramm Mineralien und seltene Erden. Um diese Materialien zu erhalten, müssen jedoch durchschnittlich 44kg Gestein abgebaut und zerstört werden. Für die Herstellung eines Computers werden durchschnittlich fast 200kg Rohstoffe benötigt.

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Die Ausbeutung dieser Minen, in denen diese Materialien abgebaut werden, hat besonders katastrophale Auswirkungen auf die Wasserressourcen. Bei der Goldproduktion werden zum Beispiel Zyanid und Quecksilber freigesetzt, die in Flüsse gelangen. Und um eine Tonne Neodym (das seltene Material, das unsere Telefone zum Schwingen bringt) zu produzieren, sind 75000 Liter Wasser mit giftigen Substanzen verseucht. 

Die Auswirkungen der Produktion dieser Objekte auf die Süßwasserreserven hören damit nicht auf. Für die Herstellung eines Telefons werden durchschnittlich 1000 Liter Frischwasser und für die Herstellung eines Computers 1500 Liter benötigt. Dies sind nicht zu vernachlässigende Mengen vor dem Hintergrund des zunehmenden Wasserstresses in vielen Teilen der Welt.

Zudem ist Kunststoff, der aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ein wichtiger Bestandteil von Elektronik- und Haushaltsgeräten, mit bekannten Umweltfolgen. Ein Smartphone besteht zu etwa 40% aus Kunststoff, der oft mit anderen Chemikalien vermischt ist, wodurch es nur teilweise wiederverwertbar ist.

Elektronikschrott: ein wachsendes Problem, das durch geplante Obsoleszenz noch verstärkt wird.

Die Herstellung eines Computers oder Telefons, von der Herstellung seiner Komponenten bis zum Verlassen der Fabrik, hat enorme Auswirkungen auf die Umwelt. Aber auch das Ende der Lebensdauer dieser Geräte stellt ein Problem dar. 

Wir hören immer mehr über das Thema Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE) und die Schwierigkeit, diesen zu sammeln und zu recyceln. Und das aus gutem Grund! Mit mehr als 50 Millionen Tonnen im Jahr 2019 (das entspricht mehr als 6 Tonnen pro Stunde produziertem Elektroschrott) sind unsere alten technischen Geräte weltweit eine Hauptquelle für Abfall. Dieser Trend ist leider exponentiell: Im Jahr 2030 dürften wir 74 Millionen Tonnen Elektro- und Elektronik-Altgeräten erreichen. 

Nur 17,4% dieser Abfälle werden ordnungsgemäß gesammelt und recycelt, der Rest wird verbrannt oder auf Deponien entsorgt. 

Viele Länder entsorgen diesen mit giftigen Substanzen (Arsen, Quecksilber, Kadmium usw.) beladenen Abfall, indem sie ihn nach Westafrika oder Asien schicken, wo illegale Deponien immer mehr zunehmen. Dort setzten die Arbeiter ihr Leben aufs Spiel, indem sie diese Geräte ungeschützt demontierten und verbrennen, um das Material zu einem Preis zu gewinnen, der unter den Kosten für den Abbau lag. Diese Deponien haben katastrophale Folgen für die Gesundheit und die Umwelt.

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Die Deponie Agbogbloshie in Ghana ist eine der größten "unkontrollierten" Deponien für Elektro- und Elektronikaltgeräte (Bildquelle).

Ein Großteil dieser Abfälle könnte vermieden werden. In Frankreich zum Beispiel wechseln die Menschen ihr Smartphone durchschnittlich alle zwei Jahre, während 88% der Geräte noch funktionsfähig sind. Diese Konsumgewohnheiten haben ihren Ursprung in zwei Phänomenen: geplante Obsoleszenz und wahrgenommene Obsoleszenz.

  • Die geplante Obsoleszenz beeinträchtigt die ordnungsgemäße Funktion von Objekten nach einer bestimmten Nutzungsdauer und macht sie beispielsweise mit der Aktualisierung von Funktionen unvereinbar oder aufgrund des Verschleißes bestimmter Komponenten, die nicht ersetzt werden können, unbrauchbar. 

  • Die wahrgenommene Obsoleszenz ist der relative Wertverlust eines Objekts, entweder weil es aus der Mode gekommen ist oder weil eine neuere Version auf den Markt kommt.

Beide Arten von Obsoleszenz, real oder wahrgenommen, veranlassen die Verbraucher dazu, neue Produkte zu kaufen und ihre Geräte zu entsorgen, wenn sie noch funktionstüchtig sind oder nur noch repariert werden müssten.

Wiederaufbereitung als Alternative zur Überproduktion von Geräten und Abfällen.

Glücklicherweise gibt es Lösungen, um die Umweltbelastung durch unsere Telefone und Computer zu verringern. Obsoleszenz ist nicht unvermeidlich!

Zunächst sollte der Kauf grundsätzlich überdacht und wenn möglich, vermieden werden, solange dein aktuelles Gerät noch funktioniert. Und wenn ein Kauf notwendig ist, kann man sich für ein gebrauchtes oder refurbished Gerät entscheiden, anstatt ein neues zu kaufen!

Kaufst du deinen Computer refurbished, oder gebrauchte Smartphones vermeidest du damit sowohl den ökologischen Fußabdruck der Produktion als auch der Zerstörung. So kannst du dir also ohne schlechten Gewissen ein iPhone gebraucht gönnen und damit auch noch etwas Gutes für die Umwelt tun!

Natürlich hat auch die Wiederaufbereitungsindustrie selbst Auswirkungen auf die Umwelt: Da ist der Transport zum Wiederaufbereiter, der mögliche Austausch eines Teils (z.B. einer Batterie oder eines Bildschirms). Aber diese Auswirkungen sind im Durchschnitt 3-mal geringer als die der Produktion eines neuen Geräts. 

👉 Gebraucht? Refurbished? Neu? Wenn du noch einmal eine Auffrischung der ganzen Begriffe benötigst, dann bist du hier genau richtig:

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OP am offenen Herzen: Ein Wiederaufbereitungspartner von Back Market inspiziert und repariert ein iPhone 7.

Wenn wir das Smartphone weiter als Beispiel nehmen, macht der Unterschied zwischen einem neuen und einem refurbished Gerät den zusätzlichen Schaden eines Neukaufs umso deutlicher:

Auswirkungen eines neuen Smartphones

Auswirkungen eines refurbished Smartphones

Vermeidbare Auswirkungen

CO2-Emissionen

56 kg

11 kg

45 kg im Durchschnitt eingespart

Verwendete Rohstoffe

44 kg

4-10 kg

34-40 kg eingespart

Allein im Jahr 2019 haben Back Market-Kunden durch den Kauf von refurbished Smartphones und Computern Folgendes vermieden:

  • die Emission von 47.088 Tonnen CO2

  • Gewinnung von 352.586 Tonnen Rohstoffen

Ganz zu schweigen davon, dass der Kauf eines refurbished Geräts ein wirksames Mittel ist, um die Überproduktion von Elektroschrott zu bekämpfen, der nachgelagert sehr schlecht verwaltet wird. Im Jahr 2019 wurden über unsere Plattform fast 450 Tonnen Elektroschrott vermieden!

Die Entscheidung für ein refurbished Gerät ist daher ein wirksames Mittel zur Verringerung deines ökologischen Fußabdrucks.

Und um die Auswirkungen deines Geräts auf die Umwelt weiter zu reduzieren, solltest du es natürlich so lange wie möglich aufbewahren!

👉 Finde hier noch mehr über die Vorteile von generalüberholter Technik heraus:

Vier Gründe, die für ein gebrauchtes Handy sprechen

Einige Tipps, damit deine elektronischen Geräte lange halten.

  • Schütze dein Smartphone und deinen Computer mit einer Hülle. Es mag sehr anekdotisch erscheinen, aber die Hülle hilft dabei, Stöße zu absorbieren, denen unsere Geräte möglicherweise ausgesetzt sind. Für Smartphones kannst du außerdem eine Bildschirmfolie verwenden.

  • Vermeiden dein Smartphone oder deinen Computer extremen Temperaturen auszusetzen. Kalte Temperaturen verhindern, dass die Batterie das Gerät ordnungsgemäß mit Strom versorgt, und heiße Temperaturen erhöhen das Risiko eines "Absturzes" des Systems.

  • Schone die Batterie! Bei Smartphones ist es besser, kleine Ladevorgänge tagsüber als lange Ladevorgänge nachts durchzuführen und das Ausschalten des Telefons aus Mangel an Akku unbedingt zu vermeiden. Der Akku wird zwischen 20% und 80% geladen gehalten. Bei Computern ist das anders. Am besten ist es, den Computer möglichst an das Stromnetz angeschlossen zu halten, das schont die Batterie. Ideal ist es, den Akku mindestens einmal im Monat vollständig zu entleeren, um ihn zu schonen.

  • Reparieren dein Gerät. Indem du eine Werkstatt aufsuchst... oder indem du es selbst machst! Die gemeinschaftlich betriebene Website ifixit.com setzt sich für das Recht auf Reparatur ein und bietet detaillierte Anleitungen und Reparatursätze für alle Arten von Telefonen an. Auf der Website findest du auch einen Vergleich zwischen verschiedenen Modellen von Smartphones, Tablets und Laptops in Bezug auf ihre Reparierbarkeit.

  • Wähle ein umweltfreundliches Gerät. Fairphone hat ein Telefon entwickelt, bei dem alle Teile herausnehmbar und somit austauschbar sind, was die Lebensdauer des Telefons verlängern würde, indem Reparaturen erleichtert werden. Was den ökologischen Fußabdruck betrifft, so setzt sich Fairphone für die Verwendung von Fair-Trade-Gold und recyceltem Kunststoff in seinen Telefonen ein.

👉 Alles, was du beim Kauf eines generalüberholten Smartphones wissen musst, findest du in diesem Beitrag:

Worauf sollte man beim Kauf eines gebrauchten Handys besonders achten?

Linda

Geschrieben von LindaMarketing Manager bei Back Market

Als Marketing Manager bei Back Market, sorgt Linda dafür unsere Produkte auf die bestmögliche Weise zu promoten und das Interesse der User zu wecken. Die passoinierte Yogini und Hobbyköchin verbringt neben der Arbeit gerne ihre Zeit vor Serien und Filmen. Ihr ständiger Begleiter ist ihr iPhone. Ohne Handy geht nichts.

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