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Aktualisiert am 24. März 2025
24. März 2025
4 Min. Lesezeit
Thomas Hobbs
Überraschung: iPods sind wieder im Trend. Die Verkaufszahlen für erneuerte iPods bei Back Market steigen seit 2022 jedes Jahr – und das nicht ohne Grund. Erfahre hier, warum der Kult-MP3-Player immer noch so gefragt ist.
„Die Menschen fühlen sich von der Technik überfordert“, sagt Leander Kahney, Technikjournalist und Autor des Buches ‚Cult of iPod‘ (2005). „Es gibt eine regelrechte Sehnsucht nach einfachen, funktionalen Geräten wie dem iPod – Geräte, die schlicht und ergreifend funktionieren. Immer.“
Apple hat die Produktion des iPod längst eingestellt, doch das Gerät fasziniert nach wie vor. Musikfans lieben es, weil sie ihre Lieblingssongs immer dabei haben und sie ohne Internet anhören können.
„Ein alter iPod ist perfekt fürs Auto oder im Fitnessstudio, weil er unabhängig vom WLAN funktioniert und zuverlässig bleibt“, fügt Kahney hinzu. „Auf moderne Musikdienste kann man sich einfach nicht immer verlassen.“
Die Verkaufszahlen von Back Market bestätigen den Trend: Seit 2022 steigt der Umsatz mit professionell erneuerten iPods jährlich um 15,6 %. Besonders in Spanien, Deutschland und den USA erleben die Geräte ein echtes Comeback. Zu Weihnachten steigt die Nachfrage sogar um 117 % im Vergleich zum Rest des Jahres.
2001 brachte Apple den ersten iPod auf den Markt – und verkaufte bis 2022 satte 450 Millionen Stück. Der Shuffle, Nano, Classic und Touch wurden schnell zu Kultobjekten. Wer sich in den 2000ern mit dem Scrollrad durch hunderte Lieblingsalben geklickt hat, weiß wie revolutionär sich das anfühlte – und erinnert sich garantiert daran, wie der iPod selbst beim Joggen die Songs ohne Aussetzer abspielte.
Mit dem Aufkommen von Smartphones in den 2010er Jahren geriet der iPod langsam ins Abseits. Plötzlich brauchte man kein separates Gerät mehr, um Musik zu hören – das Smartphone konnte alles. Trotzdem, so Kahney, gebe es genug eingefleischte Fans, die nicht loslassen wollen.
„Viele iPod-Besitzer hängen einfach zu sehr an ihrem Gerät“, sagt Kahney. „Sie haben Stunden damit verbracht, ihre Musikbibliotheken zu organisieren – alles ist auf ihrem iPod gespeichert. Die Musik, die sie lieben, ist immer griffbereit, und einfacher zu bedienen geht’s kaum.“
Und die iPod-Fangemeinde wächst. Das liegt vor allem an kreativen Tech-Nerds. „Die Leute basteln alte iPods wieder zusammen“, sagt Kahney. „Kleine Unternehmen ersetzen Festplatten, erneuern Akkus und halten die Geräte am Leben – Apple hat den iPod vielleicht aufgegeben, aber die Fans nicht.“
Bei Elite Obsolete Electronics werden alte iPods wieder fit gemacht – mit neuen Akkus, verbessertem Display und extra Speicherplatz. „Wir kriegen täglich etwa 70 Bestellungen rein“, sagt Gründer Austin Lucas. „Die meisten holen sich Ersatzteile, aber viele kaufen auch komplett erneuerte iPods. Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr.“
Lucas glaubt, dass die wachsende Nachfrage vor allem an der Unzufriedenheit mit modernen Streaming-Diensten liegt, besonders bei Millennials und Gen Z. „Viele haben keine Lust mehr, 10 Euro im Monat für Musik zu zahlen, die ihnen nicht mal gehört“, erklärt er. „Die Leute wollen ihre Musik besitzen – nicht nur leihen.“
Ein weiterer Pluspunkt des iPod: die Klangqualität. Laut Lucas hebt sich der iPod hier deutlich von modernen Geräten ab. „Der iPod wurde von Anfang an als reiner Audioplayer entwickelt“, sagt er. „Die verbauten Komponenten sind Premium-Audiosets – viele Smartphones kommen da klanglich nicht ran.“
Auch Kahney bestätigt das: „Vor allem die iPods der zweiten Generation sind bei Audiophilen heiß begehrt – wegen der erstklassigen Digital-Analog-Wandler. Manche bauen sogar vergoldete Buchsen ein, um die Klangqualität weiter zu optimieren.“
„Der iPod hat Apple von einem angeschlagenen Nischen-Computerhersteller zum Superstar der Unterhaltungselektronik gemacht. Er gehört bis heute zu den meistverkauften Geräten weltweit.“
Einige spekulieren, ob Apple den iPod vielleicht doch noch einmal zurückbringt, wenn auch nur als limitierte Neuauflage. Kahney und Lucas halten das aber für ziemlich unwahrscheinlich. Der iPod hat sich ihrer Meinung nach mit Apple Music längst zu einer Software weiterentwickelt, die ihren festen Platz im Apple-Universum hat.
Selbst wenn Apple den iPod nicht zurückbringt, auf dem Gebrauchtmarkt lebt er weiter. Viele kehren Streaming-Diensten wie Spotify den Rücken, weil sie ihre Musik lieber wirklich besitzen wollen. „Der iPod wird als eines der großartigsten elektronischen Geräte aller Zeiten in die Geschichte eingehen“, sagt Kahney, heute Redakteur bei Cult of Mac.
„Der iPod hat Apple von einem angeschlagenen Nischen-Computerhersteller zum Superstar der Unterhaltungselektronik gemacht. Er gehört bis heute zu den meistverkauften Geräten weltweit. Mit Weiß als Gerätefarbe hat er Design-Trends gesetzt und Ohrhörer zu einem Must-have gemacht.“
Auf die Frage, warum der iPod nicht aus der Mode kommt, hat Kahney eine einfache Antwort: „Weil er funktioniert – immer und überall. Warum sollte man etwas aufgeben, das einfach läuft?“
Das ikonische Scrollrad des iPod wird sich wohl doch noch durch ein paar mehr Lieblingssongs durchklicken.